Vom 28. März bis 9. Juli ist das Prado-Museum Schauplatz seiner wohl wichtigsten Ausstellung im Frühjahr 2023. Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über den Beitrag des meisterhaften Guido Reni aus Bologna zur Kunst seiner Zeit und betrachtet sowohl die jüngsten geschichtswissenschaftlichen Beiträge als auch den Einfluss seiner ikonografischen Modelle auf einige der wichtigsten Künstler des sogenannten „Goldenen Zeitalters“ der spanischen Kunst.

Die von Andrés Úbeda de los Cobos, dem stellvertretenden Leiter der Abteilung für Erhaltung und Forschung, und David García Cueto, dem Leiter der Abteilung für italienische und französische Malerei bis 1800, kuratierte Ausstellung umfasst rund 100 Werke, darunter Gemälde, Skulpturen und Druckgrafiken. Werke zeitgenössischer Künstler aus den Bereichen Malerei und Bildhauerei werden im Dialog mit den Arbeiten Guido Renis ausgestellt und dienen als Anregung zur Reflexion über die in seinem Werk auftretenden Wechselwirkungen mit dieser anderen Kunst. Einige Stücke werden dabei zum ersten Mal ausgestellt, andere wiederum sind nach einem aufwendigen Restaurierungsprozess nun wieder zugänglich.

Das Prado-Museum besitzt derzeit etwa 20 Werke des italienischen Malers sowie 15 ihm zugeschriebene und in seinem Atelier entstandene Arbeiten. Darunter so berühmte Exemplare wie Hippomenes und Atalanta (das das Museum anlässlich des Projekts untersuchen und restaurieren ließ) und eine Version des Heiligen Sebastian, die Guido Reni mit einer solchen Kunstfertigkeit ausführte, dass sein Einfluss auf spätere Künstler bis heute anhält.

Neben der Auswahl von Arbeiten des italienischen Malers umfasst die Ausstellung auch Werke von Tizian, den Brüdern Carracci, Caravaggio, Zurbarán, Ribera und Murillo, d. h. weiteren Künstlern des 16. und 17. Jahrhunderts, die eine führende Rolle in zwei der ergiebigsten Jahrhunderte der europäischen Kunstkultur spielten.

Zu sehen sind neben Exponaten aus den Beständen des Prado und Leihgaben spanischer Institutionen wie Patrimonio Nacional und dem Museo Arqueológico Nacional über 50 Werke aus dem Louvre, dem Metropolitan Museum of Art, der National Gallery of London, der Pinacoteca Nazionale di Bologna und der Galleria Borghese .

Bildnachweis:

Detailansicht von Hippomenes und Atlanta von Guido Reni. Museo Nacional del Prado