Vom 21. Februar bis 11. Juni zeigt das Thyssen-Bornemisza-Nationalmuseum in der Wechselausstellungshalle (1. Stock) eine Installation der amerikanischen Künstlerin Wu Tsang, die auf der Verfilmung von Herman Melvilles Roman Moby Dick basiert.

Die Präsentation des Projekts auf der Biennale von Venedig 2022 erfolgte im Rahmen der internationalen Kunstausstellung The Milk of Dreams, die in einer mittels Augmented-Reality-Technik erzeugten psychedelischen Meeresumgebung angesiedelt war.

In dieser Ausstellung wird die tiefgründige Meditation über Wissen, Exotik und Erotik in Herman Melvilles Originalwerk durch eine postkoloniale Linse neu betrachtet. Eine Schilderung aus der Perspektive des Wals und der Besatzung des Walfangschiffs Pequod.

Das komplexe Werk stellt Melvilles Geschichte in den Kontext der Seefahrtsgeschichte des mittleren 19. Jahrhunderts, der Entwicklung des modernen Kapitalismus im transatlantischen Raum und der Massenunruhen. Die Weite des Ozeans wird dabei zum Symbol für das Unbekannte. Die von Wu Tsang in dieser Installation dargestellten Reflexionen beziehen sich insbesondere auf schräge Perspektiven und stellen die Vorstellung einer einzig möglichen oder linearen Betrachtungsweise infrage.

Bildnachweis:

Wu Tsang, Of Whales. 2022. 59 Kunstbiennale, The Milk of Dreams. Foto: Matteo de Fina